Der Lederberg

Höhe über der Ostsee 446,6 Meter

Der Lederberg ist ein Glied des breiten Quarzpophyrzuges, der von Reinhardtsgrimma entlang den Talflanken des Cunnersdorfer Baches bis in die Liebstädter Flur reicht. Überaus steil fällt er auf seiner Westflanke zur Sohle des Müglitztales in Schlottwitz ab, was einen Höhenunterschied von etwa 200 Meter bringt.          

Der Lederberg ist jedoch eigentlich kein Berg sondern nur eine gewaltige Talflanke. Oben geht er nur mit einem kurzen, flachen Abfall in sanfte Wiesen und Äcker über.

Eine von der Höhe herabziehende Einmuldung scheidet diesen Hang in zwei vegetationsmäßig verschieden ausgebildete Abschnitte.          
Der südliche Teil wird von Eschen und Hainbuchen, vereinzelt von Kiefern und Fichten, sowie als Besonderheit von etwa noch 200 Eiben (als Naturdenkmal die „1000-jährige Eibe“) überzogen. Die nördliche Hangpartie zeigt eine nur magere Bodenbedeckung. Eichengebüsch, Birken und Heidekraut, sowie Heidelbeeren in sehr geringen Beständen findet man, aber mehr und mehr zurückgehend. Auch Wachholderbüsche fallen neben den vielen kahlen Pophyrstellen, besonders auf.

Im Jahr 1974 wurde der felsige Steilhang mit einer Fläche von 78 ha als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Mit seinen Traubeneichen, Hainbuchen, Sommerlinden, Ahorn und Eiben heben sich vor allem die offenen Felsnasen und Blockhalden hervor. Im Gebiet brüten etwa 35 Vogelarten.

An dieser Hangpartie finden wir auch einige verschüttete kleine Höhlen. Eine jetzt unzugängliche Höhle wird als „Schneiderhöhle" bezeichnet Nach alter Überlieferung soll sich ein Schneider wegen Religionsverfolgungen als Einsiedler jahrelang dort aufgehalten haben.         

Die Namensgebung „Lederberg“ ist jedoch nicht eindeutig erwiesen. Es wird vermutet, dass die Bezeichnung auf den Eichenwald zurückzuführen ist. Die Rinde dieser Eichen wurde früher für den Gerbprozess zur Lederherstellung benötigt. Eine andere Darstellung hat sich erhalten, dass der Name von der rötlich-braunen Farbgebung des Porphyrgesteines abgeleitet wurde.

Im Gebiet des Leder- und des sich anschließenden Kleppelberges (412 m über der Ostsee) hat man etwa um 1935 einige Exemplare Mufflons (ursprünglich auf Korsika beheimatete Wildschafe) angesiedelt. Diese haben sich dann hier mit Erfolg vermehrt, sind jedoch äußerst scheu und haben sich mehr und mehr zurückgezogen.