Schlottwitz im Müglitztal

Aus der slawischern Siedlung „slatewiez" wurde Schlottwitz im Müglitztal. Der Ort bestand historisch aus zwei Ortsteilen: Niederschlottwitz und Oberschlottwitz, die erst 1950 verwaltungstechnisch vereint wurden.

Niederschlottwitz ging aus einer slawischen Ansiedlung mit der Bezeichnung „slozowy" (Goldbach) hervor. Überlieferungen besagen, dass im heutigen Schlottwitzbach, der in die Müglitz mündet, Gold gefunden wurde.
Im 12. Jahrhundert wurden die hier ansässigen Slawen vorwiegend von einwandernden Franken verdrängt, die sich in festen Wohnstätten niederließen.

Um 1400 war das Gebiet dem Burggrafen von Dohna gehörig, und 1404 erscheint in Urkunden erstmalig die Ortsbezeichnung „slatewiez".
Nach der Dohnaischen Fehde 1402 gelang „slatewiez" in den Besitz des Rittergutes Reinhardtsgrimma, dessen Gutsherren Tysmann v. Gramrode, später die Gebrüder Karas und nach deren Tod Friedrich von Tettau Schlottwitz beherrschten.

Oberschlottwitz, damals zu Liebstadt und Weesenstein gehörend, verdankt seine Entwicklung den Eisenerzfunden um Gottleuba.
Um 1350 entstand in Oberschlottwitz ein kleines Hüttenwerk. Das Erz wurde mit Pferdefuhrwerken auf der noch heute bekannten „Eisenstraße“ transportiert.
Nach Abriss des Werkes verblieben lediglich sechs Häusler, die ihren Unterhalt im Forst verdienten.Auf dem ab 1657 zum Rittergut Weesentein gehörenden Territorium entstanden erste Mahl- und Brettmühlen, die später teilweise in Industrie- und Handwerksbetriebe eingingen.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Schlottwitz durch den Bau der Straße durch das Müglitztal mit der Residenz Dresden und dem Elbtal verbunden.
Mit der Einweihung der Schmalspurbahn 1890 Heidenau-Glashütte-Geising-Altenberg wurde die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes befördert. Insbesondere Mechanik- und Maschinenbaubetriebe bestimmen den Industriestandort.

Zwischen 1955 und 1965 erlebte der Ort eine wesentliche Erweiterung seiner Wohnsubstanz. Durch die damals gegründete Wohnungs-Genossenschaft entstanden 320 neue Wohnungen.
Dazu kam eine größere Anzahl von Einfamilienhäusern. Der Ort erhielt in dieser Zeit ein zentrales Wasser- und Abwassersystem.

Der Lederberg mit der 1000jährigen Eibe und einem großen Eibenbestand, das Landschaftsschutzgebiet „Trebnitzgrund“ mit seiner vielfältigen Pflanzenwelt sowie der durch Schlottwitz verlaufende Achatgang sind touristische Attraktionen des Ortes – siehe dazu den Link „Natur